Was hat es genau mit den konvertierten Wörtern und Sätzen auf sich?
Sie werden oft aus Unwissenheit angewendet.
Ich hatte es schon mal vor einigen Monaten bei einem Beitrag von mir geschrieben: Die fettgedruckten Wörter und Sätze sind wie Schmeißfliegen. Die Autoren der Content Beiträge denken, dass sie sich von ihren Mitbewerbern abheben. Leider ist das Gegenteil der Fall. Warum das so ist, das erkläre ich in diesem Artikel.
Inhaltsangabe:
1. Die Unicodes und der Screenreader
2. Warum sind fettgedruckte Wörter und Sätze digitale Stolpersteine?
3. Simple Textformate auf Social Media Plattformen haben die Zukunft
4. Du erreichst 5% mehr Menschen
Die Unicodes und der Screenreader
Der Grund, warum das so ist, ist eigentlich relativ einfach. Ich habe es schon mal in diesem Blogartikel angeteasert.
Jeder Buchstabe des Alphabets hat seinen eigenen Unicode. Nehmen wir zum Beispiel den Umlaut Ä. Sein Unicode ist U+00C4. Stattdessen der Umlaut Ü hat den Unicode U+00DC. Das einzige, was sie gemeinsam haben, sind der Buchstabe U und das Zeichen +. Der Rest ändert sich bei jedem Buchstaben.
Der Screenreader ist ein Softwaretool für sehbehinderte Menschen. Es hilft ihnen im Internet und auf den Social Media Plattformen die Content Beiträge zu lesen. Jeder einzelne Buchstabe wird den blinden Menschen vorgelesen.
Dann wiederum gibt es Tools, die sogenannten Schriftgenerator. Sie transformieren die normale Schriftart in Bold oder Extrabold.
Jede Social Media Plattform hat ihren eigene Schriftart. LinkedIn zum Beispiel hat Roboto. Gefällt dir dieser Font nicht, kannst du ihn mit einem Schriftgenerator bearbeiten und den Font zum Beispiel in Poppins ändern.
Genau dabei gibt es ein Problem.
Warum sind fettgedruckte Wörter und Sätze digitale Stolpersteine?
Der Schriftgenerator transformiert die Buchstaben und gleichzeitig ent-kodifiziert er die Unicodes. Das wiederum hat zur Folge, dass die Codes von dem Screenreader nicht gelesen werden können.
So haben auch sehbehinderte Menschen keine Chance, den Sinn der Texte zu erfassen. Denn genau die Wörter beziehungsweise Sätze fehlen dann im Text. Das gleiche gilt übrigens auch, wenn die Schriftart mit dem Schriftgenerator gewechselt wird.
Wir möchten doch alle Menschen inkludieren. Auch diejenigen, die nicht sehen können, haben das Recht, alles im Netz zu konsumieren.
Simple Textformate auf Social Media Plattformen haben die Zukunft
Beiträge , die simpel gehalten werden, sowohl im Satz oder Textformat, werden in Zukunft wesentlich mehr gesehen werden. Denn Texte, die einfach geschrieben sind, haben eine bessere Lesbarkeit. Sie sind flüssiger zu lesen. Eben ohne Stolpersteine.
Je mehr wir digital unterwegs sind, desto weniger Zeit haben die Menschen. Auch was das Lesen des Social Media Contents betrifft. Wir scannen die Texte. Nicht mehr und nicht weniger.
Für Menschen, die eine Lese- oder Lernbehinderung haben, ist es wesentlich leichter, die Inhalte zu konsumieren.Auch Emojis, Abkürzungen und Hashtags sind digitale Stolpersteine. Sie erschweren das flüssige Lesen eines Textes.
Du erreichst 5% mehr Menschen
Laut Studien und Schätzungen sind ca. 16 Millionen Personen in Deutschland schwerhörig, ca. zehn Millionen Menschen auf Leichte Sprache angewiesen, vier Millionen Personen farbenblind, 350.000 Menschen sehbehindert und rund 80.000 Menschen gehörlos. (Quelle:PDF Capgemini). Zur Sehbehinderung gehört auch die Farbsehschwäche, die die meisten Menschen unter Farbenblindheit kennen. Dyslexie und Dysgraphie können eine angeborene oder auch später erworbene Lernbehinderung sein.
Gibt es im Netz mehr barrierefreie Content Beiträge, ist die Möglichkeit größer, dass 5% mehr Menschen diese auch lesen können. Denn eventuell sind sie deine Kunden von morgen.
Fazit: Wenn du barrierefreien Content auf den Social Media Plattformen teilst, gibst du sehr vielen Menschen die Möglichkeit, ihn zu lesen. Denn zum Beispiel berücksichtigt Google barrierefreie Inhalte sehr. Es ist sozusagen eine Win Win Situation. Und das mögen wir doch sehr, … oder?